Klar, jeder Marketingverantwortliche oder CMO im E-Commerce hätte sie gerne.
DIE neue Wundermethode, welche das Skalierungsplateau des eigenen Werbekontos endlich durchbricht und den festbetonierten Umsatz wieder beschleunigt.
Und bei einem Blick auf YouTube, Linkedin oder die Ads, welche du jeden Tag ausgespielt bekommst, wirst du sie sehen.
Neue Skalierungsmethoden, mit welchen du den Markt scheinbar outperformen kannst. Methoden, welche quasi garantiert immer funktionieren sollen und nur High Performer kennen.
Die Shiny Objects funkeln an jeder Ecke.
Und wenn ich ehrlich bin: Natürlich klingt auch dieser Artikel nicht anders.
Ein neuer Weg, um deine Facebook Ads 5-10x zu skalieren?
Und das auch noch mit geringem Risiko und wenig Aufwand?
Zugegebenermaßen: Das klingt verlockend.
Deshalb zu Beginn etwas Realtalk.
Die Wahrheit ist nämlich, dass keine (!) Skalierungsmethode dafür sorgt, dass du einfach mal so über Nacht ein komplett neues Umsatzlevel erreichst.
Die Skalierung von vier- auf fünfstellige Tagesbudgets funktioniert nur, wenn du wirklich gutes Marketing betreibst.
Und wenn du deine Social Ads auf Facebook und Instagram holistisch betrachtest und sinnvoll in die Customer Journeys deiner Kunden integrierst.
Das bedeutet: Du brauchst ein wirklich gutes Fundament und insbesondere einen maximalen Push Marketing Fit (siehe dazu “Warum du mit Social Ads kein Wachstum mehr erreichst”).
Kurz gesagt: Deine Produkte müssen funktionieren und ein echtes Problem lösen oder einen Bedarf decken. Die Botschaften in deinen Creatives müssen relevant und diversifiziert sein (siehe dazu: “Was du bei Creative Tests in 2024 unbedingt beachten musst”).
Deine Angebote müssen attraktiv sein und so gestaltet, dass deine Marge nicht dahinschmilzt wie ein Wassereis an einem heißen Sommertag. Der wahrgenommene Wert und der Handlungsdruck sollten so hoch sein, dass ich als Kunde sofort zuschlagen möchte.
Außerdem musst du deine Finanzen wie eine Kauffrau oder ein Kaufmann im Griff haben.
Du brauchst ein klares Kennzahlensystem, musst Margenstrukturen verstehen und darfst auf keinen Fall nur basierend auf dem attribuierten ROAS im Werbeanzeigenmanager deine Ads skalieren.
Denn: ROAS ist NICHT gleich Deckungsbeitrag!
Und du darfst nicht die “Kosten pro Kauf” (CPA) mit den “Customer Acquisition Costs” (CAC) gleichsetzen.
Sprich: Du brauchst ein funktionierendes System, welches du dann mit der richtigen Methode stark beschleunigen kannst.
Klar, du könntest jeden Tag in deinem Werbekonto verbringen und durch stündliche Budgetanpassungen und „Intraday-Skalierung“ versuchen, deine Kampagnen zu skalieren.
Aber sind wie mal ehrlich: Gibt es nicht bessere Dinge, die du mit deiner Zeit tun könntest? Und wer garantiert dir, dass eine Erhöhung des Budgets innerhalb eines Tages auch wirklich mehr Umsatz generiert?
In diesem Artikel zeige ich dir eine neue Methode, mit der du ein funktionierendes System mit Facebook Ads 5x-10x skalieren kannst.
Und das ohne, dass du herumtradest wie ein Wolf of Wallstreet. Und auch noch ohne wirkliches Risiko.
Wir nennen sie: Die Capped Inflated Budget Methode. Eine Methode, welche die Ad Auktion aushebelt und nur dann deine Ads skaliert, wenn gerade gute Ergebnisse möglich sind.
Denn vergessen wir nicht das Wichtigste: Bei der Skalierung von Facebook und Instagram Ads sind wir von äußeren Faktoren abhängig. Zum Beispiel davon, dass mehr Menschen aus deiner Zielgruppe online sind, für die dein Angebot relevant ist. Und jetzt muss man kein Mark Zuckerberg sein, um zu verstehen: Nicht zu jeder Zeit schwimmen gleich viele Fische (= relevante Personen in deiner Zielgruppe) im Teich. Das bedeutet: Wir wollen nur dann skalieren, wenn viele Fische im Teich schwimmen. Denn logischerweise können wir nur dann mehr Fische fangen.
Bevor wir uns diese Methode ansehen, noch einmal der explizite Hinweis: Setze diese Methode nur dann ein, wenn du ein funktionierendes System aufgebaut und performante Creatives in deinem Werbekonto hast.
Denn nur durch Knöpfedrücken oder Budgetanpassungen im Werbeanzeigenmanager wirst du kein neues Skalierungslevel erreichen. Betrachte diese Methode als Katalysator für alles, was in deinem Werbekonto gut funktioniert.
Keine Lust zu Lesen? Dann schau dir die Capped Inflated Budget Methode hier bei YouTube an!
Ad Auktion bei Meta und das Problem herkömmlicher Gebotsstrategien
Um die Vorteile der Capped Inflated Budget Methode zu verstehen, müssen wir einen Blick auf die Ad Auktion bei Meta werfen.
Ob deine Ads bei Facebook oder Instagram ausgespielt werden oder nicht, entscheidet bekanntermaßen ein Auktionsverfahren.
Wenn es dir mit deinen Ads gelingt, den höchsten Gesamtwert zu erzielen, gewinnst du und erhältst den Zuschlag für den Werbeplatz.
Der Gesamtwert berechnet sich dabei aus folgenden Faktoren:
- Dein Gebot, welches du über die gewählte Gebotsstrategie angibst (automatisches oder manuelles Gebot).
- Die erwarteten Reaktionsraten (eCVR), die für deine Creatives, Landingpages usw. prognostiziert werden.
- Die Qualität deiner Werbeanzeigen, also der User Value, der durch deine Ads entsteht (oder eben nicht). Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du relevante Botschaften plattformgerecht und diversifiziert kommunizierst!
Ein Blick auf diese Faktoren verdeutlicht noch einmal: Entscheidend für den Erfolg in deinem Werbekonto ist vor allem deine Strategie – die Wahl des richtigen Produkts, die Entwicklung attraktiver Angebote und die Gestaltung relevanter Botschaften, eingebettet in diversifizierte Creatives.
Durch eine durchdachte Strategie und gut gestaltete Creatives erzielst du hohe erwartete Reaktionsraten und generierst eine positive Nutzungserfahrung mit deinen Ads (das User Value steigt).
Das wird in der Auktion mit einem höheren Gesamtwert belohnt.
Wenn du bei beiden Punkten einen Haken setzen kannst, wird es interessant. Denn dann – und auch nur dann – kannst du mit der richtigen Gebotsstrategie einen echten Hebel in der Skalierung identifizieren.
Das funktioniert jedoch nur, wenn du verstehst, wie die Gebotsstrategien und das sogenannte „Budgetpacing“ im Werbeanzeigenmanager funktionieren.
Einfach ausgedrückt: Mit Hilfe des sogenannten „Pacings“ stellt der Werbeanzeigenmanager sicher, dass dein Budget gleichmäßig über den Tag verteilt ausgegeben wird. Dazu wird das von dir festgelegte Tagesbudget immer innerhalb eines Tages verteilt (Budgetpacing). Damit das Budget möglichst gleichmäßig verteilt wird, passt der Werbeanzeigenmanager dein Gebot in der Auktion dynamisch an (d.h. er erhöht oder senkt es).
Beispiel: Bei einem Tagesbudget von 1.000 € werden möglicherweise 400 € am Vormittag, 100 € am Mittag und 500 € am Abend ausgegeben.
So stellt das System sicher, dass ausreichend Budget vorhanden ist, um deine Werbeanzeigen den ganzen Tag über zu schalten.
Der Werbeanzeigenmanager versucht also, gleichmäßig die Fische aus dem Teich zu angeln.
Das macht auch Sinn und hilft dir insgesamt, gute Ergebnisse zu erzielen.
Aber was passiert, wenn zu bestimmten Zeiten mehr potenzielle “Converter” online sind? Was ist, wenn beispielsweise schon morgens viele potenzielle neue Kunden online sind?
Zwar kann der Werbeanzeigenmanager bis zu 75 % mehr als das von dir festgelegte Tagesbudget ausgeben (siehe hier), doch die Skalierung deiner Kampagnen stößt trotzdem immer wieder an ihre Grenzen.
Das Budget Pacing hat demnach auch einen Nachteil: Es limitiert die kurzfristige Skalierung deiner Kampagnen, selbst wenn gerade viele Chancen vorhanden wären (sprich: viele Fische im Teich schwimmen).
Und genau diese Logik durchbrechen wir bei der Capped Inflated Budget Methode bewusst.
Dabei gehen wir jedoch so vor, dass das Risiko minimiert wird und der Aufwand im Media Buying gering bleibt.
Capped Inflated Budget Methode: 5x-10x Skalierung mit geringem Aufwand und kaum Risiko
Bei der Capped Inflated Budget Methode hebeln wir die Ads Auktion zu unseren Gunsten aus.
Auch hier noch einmal der wichtige Hinweis: Diese Methode ist kein Wundermittel, das bestehende Probleme in deinem Werbekonto löst. Wenn du bisher keine durchdachte, in sich greifende Gesamtstrategie hast, wird dir diese Methode nicht weiterhelfen!
Diese Methode kann jedoch ein echter Katalysator für dein Werbekonto sein, wenn alle genannten Faktoren stimmen.
Mit der Capped Inflated Budget Methode verdrängst du quasi andere Werbetreibende aus der Ads Auktion, gewinnst mit deinen Best Performer Creatives mehr Werbeplätze und kannst so deine Kampagnen stark skalieren.
Und im Gegensatz zu anderen Intraday-Skalierungsmethoden gelingt das (fast) ohne das Risiko, dass die Profitabilität deiner Kampagnen darunter leidet.
Warum? Weil wir uns clever absichern. Diese Methode darf auf gar keinen Fall ohne die drei dafür vorgesehenen Sicherheitsmechanismen in deinem Werbekonto integriert werden!
Aber der Reihe nach.
Wir haben bereits darüber gesprochen, wie die Ads Auktion bei Meta (und quasi jedem anderen Werbenetzwerk) funktioniert und welche Rolle das Budget Pacing spielt.
Nutzt du also in deinem Werbekonto Kampagnen mit der „Highest Volume“-Gebotsstrategie und einem Tagesbudget „wie immer“ (sagen wir 1.000 €), optimiert der Werbeanzeigenmanager die Ausspielung deiner Anzeigen so, dass a) dein Budget über den Tag verteilt wird und b) das „höchste Volumen“ an Verkäufen erzielt wird.
Ergeben sich an manchen Tagen zusätzliche Chancen, weil mehr conversionsaffine Personen aus deiner Zielgruppe online sind, kannst du diese nur eingeschränkt nutzen.
Statt immer auf das höchstmögliche Volumen an Verkäufen zu optimieren und das Budget gleichmäßig zu verteilen, liegt der Fokus bei der Capped Inflated Budget Methode darauf, Opportunitätsfenster innerhalb der Ads Auktion maximal auszunutzen.
Dazu nutzen wir ein sehr hohes (“inflated”) Tagesbudget, um das Pacing in der Auktion zu umgehen, wobei Gebotsobergrenzen (Bid Caps) sicherstellen, dass die Ergebnisse innerhalb unserer Ziel-CPAs bleiben und Sicherheitsmechanismen vor unkontrollierten Ausgaben schützen.
Dies ermöglicht es Meta, deine Ads zu jeder Zeit auszuspielen, wenn eine Impression mit einer hohen geschätzten Reaktionsrate vorliegt (d.h. gerade relevante Fische im Teich schwimmen). So werden die Chancen auf günstige Conversions maximiert, während Risiken minimiert werden.
Ganz einfach ausgedrückt heißt das: Durch ein sehr hohes Tagesbudget (maximales Budget ist übrigens 1 Million pro Tag und Kampagne bzw. Anzeigengruppe) verschieben wir die Skala des Budgetpacings so stark, dass quasi kein Limit mehr existiert, und sichern uns durch manuelle Gebote gegen Risiken ab.
Bei einem Inflated Budget steht dem Ads Manager jederzeit und immer ausreichend Budget zur Verfügung.
Das bedeutet: Das Budget Pacing wird ausgehebelt, und du bietest in der Ads-Auktion auf alle verfügbaren Impressionen mit einer hohen erwarteten Reaktionsrate. In diesen Momenten verdrängst du die Mitbewerber quasi aus der Auktion.
Natürlich möchten wir das Budget aber nur dann ausgeben, wenn die Ergebnisse unterhalb unseres Ziel-CPAs liegen.
Du angelst also immer dann, wenn viele Fische online sind.
Aus diesem Grund nutzen wir bei dieser Methode auf gar keinen Fall (wirklich auf keinen Fall!) die Gebotsstrategie „größtes Volumen“ bzw. „Highest Volume“…
…sondern immer die Gebotsstrategie “Bid Cap” bzw. “Gebotsbegrenzung”.
Die Capped Inflated Budget Methode kann außerdem nur mit manuellen Sales-Kampagnen umgesetzt werden und kann nicht in der Kombination mit Advantage+ Shopping Kampagnen umgesetzt werden. Das liegt daran, dass wir mehr als nur ein manuelles Gebot als Sicherheitsmechanismus nutzen müssen. Aber dazu gleich mehr.
Was ist also das Ziel dieser Kampagne?
Das Ziel ist es NICHT, dass dein komplettes Tagesbudget einfach so in der Hoffnung auf günstigte Conversions herausgeblasen wird (Skalierung nach dem Prinzip Hoffnung).
Das Ziel ist es, dass du in deinem Werbekonto eine Kampagne hast, welche kurzfristig “hochfahren” kann und günstige Conversions einkauft, wenn diese möglich sind.
Das heißt: Selbst wenn du ein Inflated Budget von 1 Million USD im Einsatz hast, wird natürlich NICHT 1 Million ausgegeben.
Aber sieh selbst.
Bei einer Capped Inflated Budget Kampagne ist es das Ziel, dass die Ausgaben bzw. das Budget schwankt (siehe Beispiel oben).
Das Ziel dieser Kampagne ist es, nur dann zu angeln, wenn der Teich voll ist mit Fischen.
Es geht letztlich darum, dass du die Skala innerhalb des Budgetpacings durch ein hohes Tagesbudget verschiebst und dich gleichzeitig gegen Risiken absicherst (wie das genau funktioniert, besprechen wir gleich noch ausführlich).
Sollte dein aktuelles Tagesbudget in deinem Werbekonto beispielsweise bei 500 € liegen, kannst du auch mit 2.000 € den Effekt einer Capped Inflated Budget Kampagne hervorrufen, wie im Beispiel unten zu sehen ist.
Heißt: Du musst nicht komplett eskalieren und 1 Million Tagesbudget in den Werbeanzeigenmanager tippen. Das kann ganz schön schwitzige Hände verursachen.
Du kannst diese Strategie auch mit einem niedrigen vierstelligen Tagesbudget testen und dann immer weiter erhöhen.
Nochmals der Hinweis: Neben dem Bid Cap Gebot gibt es noch zwei weitere Sicherheitsmechanismen, welche dich vor den Risiken absichern. Diese müssen zwingend in einem Werbekonto implementiert werden (siehe unten)!
Das Setup einer Capped Inflated Budget Kampagne ist demnach wie folgt:
Erstelle eine neue, manuelle Sales Kampagne mit einer Anzeigengruppe und einem offenen Targeting (maximal demografische Einschränkungen im Targeting, z. B. alle Personen in Deutschland über 18 Jahren) und allen Platzierungen (Advantage Placements).
Aktiviere für diese Kampagne das Advantage Campaign Budget und nutze die Gebotsstrategie „Bid Cap“ bzw. „Gebotsbegrenzung“ (siehe Screenshot unten).
Das Tagesbudget dieser Kampagne sollte signifikant über dem aktuellen Tagesbudget deines Werbekontos liegen. Wenn du aktuell ein Budget von 2.000 € ausgibst, kannst du beispielsweise mit einem Budget von 5.000 € bis 10.000 € in dieser Kampagne starten.
Oder du machst gleich richtig mutige Schritte und sprengst die Skala des Budgetpacings mit dem maximal möglichen Tagesbudget (ca. 1 Million USD).
Achtung: Egal welches Budget du wählst, diese Methode muss mit den folgenden Sicherheitsmechanismen abgesichert sein!
Wichtig: Capped Inflated Budget Methode niemals ohne diese Sicherheitsmechanismen integrieren
Es ist ein bisschen wie bei der Geldanlage: Je mehr Chancen du willst, desto mehr Risiko musst du normalerweise eingehen.
Bei der Capped Inflated Budget Methode maximierst du durch ein hohes Tagesbudget die Chancen und hebelst das Budgetpacing aus.
Das Gute ist: Du kannst das Risiko trotzdem minimieren, indem du die folgenden drei Sicherheitsmechanismen in deinem Werbekonto implementierst.
Wichtiger Disclaimer: Die Capped Inflated Budget Methode darf niemals OHNE diese drei Sicherheitsmechanismen umgesetzt werden.
Sonst wäre es ja auch nicht die „Capped“ Inflated Budget Methode, sondern nur „Inflated Budget“.
Sicherheitsmechanismus 1: Bid Cap Gebot 15% unter Target CPA
Für die Capped Inflated Budget Methode müssen wir auf die restriktivste Gebotsstrategie des Werbeanzeigenmanagers zurückgreifen: Bid Caps bzw. Gebotsbegrenzung.
Bei der Bid Cap Gebotsstrategie legst du ein maximales Gebot in der Ads Auktion fest. In diesem Fall wird dein Gebot also NICHT dynamisch angepasst (um das Pacing zu gewährleisten), sondern bleibt fix wie durch dich festgelegt. Damit sind Bid Caps die restriktivste Bidding Strategie und daher ideal für Kampagnen mit hohen (inflated) Budgets.
Zum Start deiner Capped Inflated Budget Kampagne musst du dir zunächst den CPA (Kosten pro Kauf) in deinem Werbekonto der letzten 7 bis 14 Tage ansehen. Achte dabei darauf, dass du die Ergebnisse mit deinem gewünschten Attributionsfenster analysierst, z. B. nur basierend auf der 7 Day Click Attribution.
Beispiel: Wenn dir der Werbeanzeigenmanager für die letzten 7 Tage etwa 10 € Kosten pro Kauf (CPA) anzeigt, solltest du mit einem Bid Cap von 8 € bis 9 € starten.
Lege also dein manuelles Bid Cap Gebot für die Capped Inflated Budget Methode zum Start der Kampagne etwa 10% bis 20% unterhalb deines aktuellen CPAs fest.
So unterbietest du zum Start die Auktion und kannst dann alle 24 Stunden dein manuelles Gebot leicht nach oben anpassen.
Beobachte anschließend über die Aufschlüsselung nach Tag, wie viel Budget der Ads Manager ausgibt und wie viel du für eine Conversion bezahlst.
Das Ziel ist es, schrittweise den Sweetspot zu finden, der dir günstige Ergebnisse in großem Maßstab liefert. Das heißt: passe alle 24 Stunden dein Gebot an und justiere nach.
Wichtig: Habe hierbei Geduld, bis sich das System eingependelt hat!
Sicherheitsmechanismus 2: Ausgabenlimit für die Kampagne festlegen
Wenn du schon länger mit Meta Ads arbeitest, wirst du wissen: Manuelle Gebote funktionieren nur, wenn der Ads Manager keine Probleme bei der Ad Delivery hat. Und das passiert häufiger, als es sollte.
Was ich damit sagen will, ist, dass du dich bei Capped Inflated Budget Kampagnen nicht ausschließlich auf dein manuelles Bid Cap Gebot verlassen solltest. Noch einmal ganz explizit: Ein niedriges, manuelles Bid Cap Gebot sichert dich nicht ausreichend vor Risiken ab.
Daher musst du bei deiner Capped Inflated Budget Kampagne einen zweiten Sicherheitsmechanismus einsetzen: Ausgabenlimits für die Kampagne.
Ein Ausgabenlimit für Kampagnen stellt sicher, dass deine Kampagne über deren Laufzeit nie mehr als den von dir festgelegten Betrag ausgibt. Und das schützt dich vor den Risiken einer Inflated Budget Kampagne.
Wichtig: Ausgabenlimits für Kampagnen stehen nur bei manuellen Sales Kampagnen zur Verfügung, nicht bei ASC Kampagnen.
Das Ausgabenlimit für deine Kampagne kann in den Einstellungen auf der Kampagnenebene festgelegt werden. Zum Start sollte das Ausgabenlimit für die Inflated Budget Kampagne etwa 1- bis 2-mal deinem aktuellen Tagesbudget entsprechen. Wenn deine Ausgaben gestern bei 1.000 € lagen, dann sollte das Limit bei maximal 2.000 € festgelegt werden.
Auf diese Weise stellst du sicher, dass der Werbeanzeigenmanager dein manuelles Bid Cap Gebot nicht ignoriert. Je mehr Erfahrung du mit der Capped Inflated Budget Methode sammelst, desto mehr Spielraum kannst du dem System geben und mehr Puffer im Kampagnenausgabenlimit einplanen.
Wichtig ist, dass du zwei- bis dreimal pro Woche das aktuelle Ausgabenlimit deiner Kampagne überprüfst und gegebenenfalls nach oben korrigierst.
Sicherheitsmechanismus 3: Automatische Regel für Budget Control erstellen
Theoretisch reichen die ersten beiden Sicherheitsmechanismen aus, um dich vollständig gegen die Risiken dieser Skalierungsmethode abzusichern.
Als wir jedoch die ersten Kampagnen mit einem täglichen Budget von 1 Million Euro erstellt haben, wollte ich noch mehr auf Nummer sicher gehen.
Daher empfehle ich dir, zusätzlich zu deinem Bid Cap Gebot und dem Kampagnenausgabenlimit mit einer automatischen Regel zur Kontrolle deines Tagesbudgets zu arbeiten.
Um alle 30 Minuten das aktuelle Tagesbudget zu überwachen und die Kampagne zu pausieren, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird, empfehle ich dir, die Einrichtung einer automatischen Regel mit den folgenden Einstellungen:
Bedingungen:
- Ausgaben > 2-3x des aktuellen Tagesbudgets (z. B. Ausgaben > 5.000 €, wenn dein aktuelles Tagesbudget bei 2.000 € liegt)
- Name der Kampagne enthält „Inflated“ (Achte darauf, dass du im Namen der Kampagne das Wort „Inflated“ integrierst).
Zeitraum der Regel:
Zeitplan der Regel:
- Kontinuierlich bzw. alle 30 Minuten
Diese Regel überprüft dann ca. alle 30 Minuten, ob deine Kampagne heute über der Tagesbudgetgrenze liegt, welche du vorab definiert hast.
Ist das der Fall, wird die Kampagne pausiert.
Skalierung von Best Performer Creatives mit Hilfe der Capped Inflated Budget Methode
Ich wiederhole meinen Disclaimer: Die hier gezeigte Methode ist keine Wunderpille. Sie wird dir nicht dabei helfen, schlechte Creatives, Angebote oder Produkte zu skalieren.
Social Ads sind immer ein Katalysator für etwas Bestehendes, egal ob gut oder schlecht.
Mit der Capped Inflated Budget Methode kannst du daher nur deine besten Creatives, Botschaften und Angebote stark profitabel skalieren.
Betrachte deine Capped Inflated Budget Kampagne daher als Skalierungskampagne, in der du deine besten Creatives weiter skalierst.
Achte dabei auf eine ausreichende Diversifizierung deiner Creatives (mehr dazu hier), aber insbesondere darauf, dass du auf keinen Fall Ads mit unterschiedlichen AOVs (Average Order Values) bzw. CPAs miteinander vermischst.
Innerhalb einer Capped Inflated Budget Kampagne solltest du beispielsweise auf keinen Fall Ads für Einzelprodukte oder Testerpakete mit Ads für Bundles mit einem höheren AOV mischen.
Besonders gefährlich wird es, wenn du deine Kampagne mit Ads für Bundles mit einem höheren AOV startest, dein Bid Cap Gebot entsprechend anpasst und später dann Ads mit Low AOV Produkten hinzufügst.
Beispiel: Bei einem AOV von 100 € wird dein Bid Cap Gebot vermutlich bei 40 € bis 50 € liegen.
Duplizierst du in diesem Fall Ads für Produkte mit einem AOV von 50 € in diese Kampagne, wird dein Bid Cap Gebot vermutlich viel zu hoch sein.
Schlagartig gewinnst du alle Auktionen, und durch das ausgesetzte Budgetpacing schießt dein Tagesbudget unkontrolliert in die Höhe.
Daher: Mische auf gar keinen Fall Ads mit Produkten, die einen unterschiedlichen AOV haben, in einer solchen Kampagne!
Fazit
Die Capped Inflated Budget Methode ist ein Ansatz für erfahrene Werbetreibende, die ihr Werbebudget profitabel weiter skalieren möchten, sofern sich Chancen in der Ads Auktion ergeben.
Es ist jedoch keine Wunderpille, die eine schlechte Strategie retten kann.
Es bleibt dabei: Der Erfolg deiner Social Ads entscheidet sich bei der Arbeit außerhalb des Werbeanzeigenmanagers. Innerhalb des Werbeanzeigenmanagers kannst du mit dieser Methode dein Tagesbudget allerdings stark skalieren, ohne dabei wie ein Trader an der Wallstreet jede Stunde deine Budgets anpassen zu müssen.
Aber auch das funktioniert nur, wenn du eine durchdachte Gesamtstrategie für deine Social Ads aufgebaut hast.
Wie skalierst du das Tagesbudget in deinem Werbekonto? Lass uns dazu gerne einen Kommentar hier. Oder sichere dir HIER eine kostenlose Potenzialanalyse deines Werbekontos, wenn du deine Social Ads mit den neuesten Methoden skalieren möchtest.